Nach Salmonellen-Skandal bei Bayern-Ei: Anklage gegen Ex-Chef erhoben

Regensburg (dpa) - Nächster Schritt bei der Aufarbeitung der
Salmonellen-Affäre bei Bayern-Ei: Die Staatsanwaltschaft Regensburg
hat gegen den früheren Chef der niederbayerischen Firma Anklage unter
anderem wegen Körperverletzung mit Todesfolge erhoben. Zudem werde
dem 45-Jährigen gefährliche Körperverletzung in 186 Fällen sowie
gewerbsmäßiger Betrug in 473 Fällen mit einem Schaden von mehr als 5

Millionen Euro vorgeworfen, wie die Anklagebehörde am Dienstag
mitteilte. Auch werden ihm vorsätzliches Inverkehrbringen
gesundheitsschädlicher Lebensmittel, unerlaubtes Betreiben einer
Anlage sowie Tierquälerei zur Last gelegt.

Der Anklage zufolge soll der ehemalige Geschäftsführer des
Großbetriebs mit Sitz in Aiterhofen im Jahr 2014 über Monate hinweg
die Auslieferung von Eiern veranlasst haben, obwohl mehrfach
Salmonellen-Verunreinigungen nachgewiesen worden waren. In der Folge
sollen 187 Menschen an einer Salmonellen-Infektion erkrankt sein: 95
Personen in Österreich, 86 in Deutschland und 6 in Frankreich.
Aufgrund eines rechtsmedizinischen Gutachtens besteht der Verdacht,
dass eine der in Österreich erkrankten Personen an den Folgen der
Salmonellen-Infektion starb.

Nun muss das Landgericht Regensburg die Zulassung der Anklage prüfen.
Bis zu einer Entscheidung könne es noch einige Monate dauern, sagte
ein Gerichtssprecher. Zunächst hatten die «Süddeutsche Zeitung» und

das BR-Politikmagazin «Kontrovers» über die Anklage-Erhebung
berichtet.