AOK-Verband will mehr Mitsprache bei Versorgung in Krankenhäusern

Berlin (dpa) - Der AOK-Bundesverband hat mehr Mitsprache der
gesetzlichen Krankenkassen (GKV) bei der Versorgung in Krankenhäusern
gefordert. «Ich möchte nicht mehr Rechnungen bezahlen müssen für
Eingriffe in Einrichtungen, die keine Qualität liefern», sagte der
Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, der
Deutschen Presse-Agentur. Jeder, der einen Versorgungsvertrag habe,
dürfe abrechnen, aber die Qualität werde nicht hinterfragt, sagte er.
Das müsse bei der Vertragsgestaltung zwischen Krankenkassen und
Krankenhäusern anders geregelt werden.

Allgemein müssten die Krankenkassen «wieder mehr Instrumente für die

Gestaltung unserer Arbeit» bekommen. Er erwarte grundsätzlich «von
der neuen Regierung klare Ansagen, wie der Rahmen für den
Versorgungswettbewerb weiterentwickelt werden soll», sagte Litsch.

Zudem müssten den gesetzlichen Krankenkassen mehr Einfluss auf die
Krankenhausplanung an die Hand gegeben werden, sagte der AOK-Chef.
Die Länder seien mit ihren Zahlungen für Investitionen im Rückstand
in Milliardenhöhe. Damit notwendige Investitionen in die
Krankenhäuser unternommen würden, werde mit Betriebsmitteln
quersubventioniert, für die die Krankenkassen aufkämen. Obwohl sie
für ihren Teil der Kosten nicht vollständig aufkämen, bestünden die

Länder auf ihrer Planungshoheit für die Krankenhausinfrastruktur.
Hier wollten die Kassen auch mehr mitreden.