Schwesig wirft Union Blockade bei Pflege-Ausbildung vor

Berlin (dpa) - Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) wirft
Teilen der Union eine Blockade bei der Reform der Pflegeberufe vor.
«Seit März letzten Jahres ist der Gesetzentwurf im parlamentarischen
Verfahren. Die Reform muss jetzt kommen», betonte Schwesig am
Freitag. Ein Beruf, in dem zu 80 Prozent Frauen arbeiteten, müsse die
Wertschätzung erhalten, die er verdiene. Die Reform sei auch ein
Beitrag zu mehr Lohngerechtigkeit für Frauen und Männer.

Die Bundesregierung will mit dem Pflegeberufegesetz die bislang
getrennten Ausbildungen zur Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege
zusammenführen. Während Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und
die SPD die vom Kabinett beschlossene Reform befürworten, lehnen sie
Teile von CDU und CSU ab. Derzeit ist ungewiss, ob das Gesetz noch
vor der Bundestagswahl die parlamentarischen Hürden nimmt.

Einen Kompromissvorschlag der Krankenkassen wies SPD-Fraktionsvize
Karl Lauterbach zurück. Der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung»
(Freitag) sagte er, seine Partei halte an der beschlossenen
Einführung der gemeinsamen dreijährigen Ausbildung
für alle fest. Zuvor hatte der Spitzenverband der Kassen
vorgeschlagen, daneben ein weiteres Ausbildungsmodell zu testen.