US-Forscher: Erdnusshaltige Nahrung kann Babys vor Allergien schützen

Bonn/New York (dpa) - Die frühe Gabe von erdnusshaltiger Nahrung bei
Babys kann das Risiko einer späteren Erdnussallergie senken. Zu
diesem Schluss kommt eine neue US-Richtlinie des «National Institute
of Allergy and Infectious Diseases».

Kindern, die starke Riskofaktoren für solche Allergien wie etwa
schwere Dermatitis aufweisen, sollte - mit ärztlichem Rat - bereits
ab dem 4. Monat erdnusshaltige Nahrung gefüttert werden. Auch bei
Kleinkindern ohne Risikofaktoren gelten diese Produkte demnach als
sicher und können das Risiko einer Erdnussallergie etwas senken. Die
US-Experten schlagen unter anderem vor, Erdnussbutter mit Fruchtpüree
zu mischen. Ganze Erdnüsse sollten Eltern wegen der
Verschluckungsgefahr allerdings niemals füttern.

Erdnuss-Allergien hätten in der Vergangenheit bei Kindern in den USA
deutlich zugenommen, schreibt die «New York Times» unter Berufung auf
die neue Richtlinie. Frühere Empfehlungen hätten dazu geraten,
Kindern mit besonderem Allergierisiko erst ab einem Alter von drei
Jahren Erdnussprodukte zu geben.

In Deutschland gibt es nach Angaben einer Sprecherin der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung (DGE) keine speziellen Richtlinien in
Hinblick auf Erdnuss-Allergien. Allerdings rieten Experten dazu, die
Beikost für Babys und Kleinkinder grundsätzlich abwechslungsreich zu
gestalten und dabei auch Zutaten zu nutzen, die als häufige
Allergieauslöser bekannt sind, sagte die Sprecherin unter Verweis auf
Handlungsempfehlungen des Netzwerks «Gesund ins Leben».