GKV: Kassen-Ärzte und Krankenhäuser müssen enger zusammenarbeiten

Berlin (dpa) - Der Spitzenverband der Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) hat niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser
aufgefordert, enger und effizienter zusammenzuarbeiten. «Es kann
nicht sein, dass die Menschen deswegen nicht optimal versorgt werden,
weil es Sektorengrenzen gibt», sagte die Vorstandsvorsitzende des
GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, der Deutschen Presse-Agentur.
Hier sei auch eine künftige Regierungskoalition im Bund gefragt. Sie
fügte hinzu: «Ich glaube, dass es die Versicherten oder Patienten
nicht interessieren muss, ob sie jetzt in diesem oder in jenem Sektor
behandelt werden.»

Eines der derzeit strittig diskutierten Themen ist dabei die
Notfallversorgung von Patienten. Obgleich es hier schon einzelne
Ansätze etwa im Versorgungsstärkungsgesetz und im
Krankenhausstrukturgesetz gebe, werde dies ein Thema für die Zukunft
werden, sagte Pfeiffer. Sogenannte Portalpraxen seien eine Form der
Ausgestaltung dieses Zwischenbereichs zwischen ambulant und
stationär.

Pfeiffer forderte eine umfassende Überprüfung der derzeitigen
Strukturen der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit. Es gebe «fast
zwei Dutzend verschiedene Rechtsgrundlagen und Finanzierungssysteme
für ambulante Behandlungen an Kliniken, die alle im Laufe der Jahre
unabhängig voneinander aus einer tatsächlichen oder vermeintlichen
Notwendigkeit heraus entstanden sind», sagte sie. Pfeiffer nannte
unter anderem psychiatrische oder geriatrische Institutsambulanzen,
ambulantes Operieren oder Hochschulambulanzen. «Es ist aber insgesamt
kein strukturiertes schlüssiges System.» Das Bestehende sollte
deshalb grundlegend neu strukturiert werden. «Es muss jedenfalls
nicht zwingend etwas Neues kommen, das wieder viel Geld kostet.»