EU will Amalgam-Füllungen für kaputte Zähne zurückdrängen

Brüssel (dpa) - Die EU will Zahnfüllungen mit Amalgam wegen des
giftigen Quecksilbers so weit wie möglich zurückdrängen. Ab 1. Juli
2018 soll es bei Kindern sowie schwangeren und stillenden Frauen nur
noch absoluten Ausnahmen verwendet werden. Bis 2020 wird geprüft, ob
Zahnärzte ab 2030 ganz darauf verzichten sollen. Diese Informationen
der Deutschen Presse-Agentur bestätigte eine Sprecherin der
EU-Kommission am Mittwoch.

Der Kompromiss ist Teil eines Pakets zur Umsetzung der sogenannten
Minamata-Konvention, die die Nutzung des hochgiftigen Quecksilbers
eindämmen soll. Amalgam ist wegen niedriger Kosten und hoher
Haltbarkeit ein gängiger Füllstoff für Löcher in den Zähnen. Dami
t
kommen nach Angaben von Experten jährlich in der EU bis zu 75 Tonnen
Quecksilber in Umlauf.

Die EU-Kommission hält die Zahnfüllungen zwar für Patienten für
ungefährlich, zumal sie im Mund verkapselt sind. Kritiker wecken aber
immer wieder Zweifel an der Unbedenklichkeit. Vor allem verweisen sie
auf Gesundheitsrisiken bei der Verarbeitung und der Entsorgung des
Füllstoffs und bei der Verbrennung von Verstorbenen in Krematorien.