Erstmals Überwachung von Normalpatienten wie auf Intensivstation

Dresden (dpa) - Mit einem innovativen Frühwarnsystem werden in der
Chirurgie des Dresdner Universitätsklinikums die Vitalfunktionen von
normalen Patienten analog der Intensivstation überwacht. Nach Angaben
der Einrichtung vom Dienstag werden die kabellosen Messgeräte, die
Daten in patientenangepassten Zeitintervallen erfassen und auswerten,
erstmals regulär in einem deutschen Krankenhaus eingesetzt. Sie
sollen helfen, die Zahl von Herzstillständen zu reduzieren.

Die kabellosen Messgeräte, meist eine Oberarmmanschette, senden
kontinuierlich die gewünschten Vitalwerte an einen Zentralmonitor.
Eine Verschlechterung des Patientenzustands kann so früh und für die
Pfleger sichtbar identifiziert werden. Je nach Art der Auffälligkeit
werden Ärzte automatisch alarmiert.

Auf Normalstationen besteht nach Angaben der Dresdner Ärzte das
Risiko, dass Verschlechterungen nicht zeitnah erkannt werden. Studien
belegten, dass sich bei bis zu 20 Prozent der Patienten unerwartet
lebensbedrohliche Ereignisse entwickeln können. Gut ein Drittel davon
sei vermeidbar, da sich klinische Verschlechterungen bereits Stunden
zuvor in Veränderungen bei den Vitalwerten zeigten. Die Ärzte
sprachen von einer «neuen Dimension der Überwachung».