Barmer: Ausgaben für Heilmittel Therapien in MV massiv gestiegen

Während Mecklenburg-Vorpommern bei den Medikamentenausgaben seit
Jahren im Ländervergleich einen Spitzenplatz einnimmt, rangierte der
Nordosten bei den Ausgaben für medizinische Heil- und Hilfsmittel im
Mittelfeld. Doch auch dort weist der Trend steil nach oben.

Berlin/Schwerin (dpa/mv) - Die Ausgaben für medizinische Behandlungen
wie Krankengymnastik oder Sprechtherapien sind nach Berechnungen der
Barmer GEK in Mecklenburg-Vorpommern im Vorjahr überdurchschnittlich
gestiegen. Wie die Barmer am Dienstag in Berlin mitteilte, wuchsen
die Heilmittel-Ausgaben pro Versichertem von 2014 zu 2015 um zehn
Prozent auf 94,76 Euro. Im Bundesdurchschnitt war ein Plus von etwa
sechs Prozent auf 94 Euro zu verzeichnen.

Die höchsten Ausgaben pro Versichertem gab es bei dieser gesetzlichen
Krankenkasse erneut in Berlin mit 121,85 Euro. Die geringsten wurden
für Bremen errechnet, wo sie mit 65,86 Euro nur gut halb so hoch
waren. Größter Posten bei den Heilmitteln waren physiotherapeutische
Leistungen, die etwa zwei Drittel der Kosten ausmachten.

Bei den sogenannten Hilfsmitteln, dazu gehören neben Schuheinlagen
und Schienen auch Hörgeräte oder Rollstühle, verzeichnete
Mecklenburg-Vorpommern im Vorjahr mit 113,75 unter allen
Bundesländern die dritthöchsten Ausgaben pro Versichertem. Das waren
acht Euro mehr als etwa in Schleswig-Holstein, wo die Ausgaben mit
105,45 Euro exakt im Bundesdurchschnitt lagen.

Wie aus dem aktuellen Heil- und Hilfsmittelreport der Barmer weiter
hervorgeht, gab die Krankenkasse 2015 bundesweit für ihre
Versicherten 822 Millionen für Heilmittel aus. Das waren 15 Prozent
mehr als 2013. Die Ausgaben für Hilfsmittel stiegen im
Zweijahresvergleich etwas moderater auf 936 Millionen Euro.

Die Ärzteschaft sollte nach Ansicht der Krankenkasse prüfen, wie man
bundesweit eine medizinisch sinnvolle und wirtschaftliche Verordnung
erreichen kann. Dies sei umso dringlicher, als mit dem geplanten
Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz die Kosten noch weiter aus dem
Ruder zu laufen drohen, erklärte Barmer-Chef Christoph Straub. In
Mecklenburg-Vorpommern zählt die Barmer nach eigenen Angaben 245 000
Versicherte und ist damit eine der größten gesetzlichen
Krankenkassen.