Staatsanwalt fordert für Hebamme nach sieben Mordversuchen lebenslang

München/Bad Soden (dpa/lhe) - Im Münchner Prozess gegen eine Hebamme
wegen mehrfachen Mordversuchs soll die Frau nach dem Willen der
Staatsanwaltschaft lebenslang ins Gefängnis. Die Anklagebehörde
forderte am Montag vor dem Landgericht eine Verurteilung wegen
versuchten Mordes in sieben Fällen sowie gefährlicher und schwerer
Körperverletzung, wie das Gericht nach der nicht-öffentlichen Sitzung

mitteilte.

Die 35-Jährige steht seit Januar vor Gericht, weil sie versucht haben
soll, Patientinnen bei Kaiserschnitt-Geburten umzubringen. Sie soll
den Frauen im Krankenhaus in Bad Soden und im Münchner Klinikum
Großhadern vor Kaiserschnitten blutverdünnende Mittel gegeben haben.
Ohne Notoperationen wären sie laut Anklage gestorben.

Ihre Verteidiger sahen keine Beweise für die Vorwürfe und forderten
den Freispruch ihrer Mandantin sowie eine Entschädigung für die
Untersuchungshaft. Die Angeklagte sei für die Taten nicht
verantwortlich. Im Prozess habe sich auch kein Motiv ergeben. Das
Urteil wird an diesem Freitag erwartet.