Verbraucherschützer warnen vor gefälschten Online-Shops

Hannover (dpa) - Verbraucherschützer und Polizei warnen vor
betrügerischen Online-Angeboten. «Ein größeres Misstrauen im
Weihnachtsgeschäft ist wichtig», sagte Gerd Billen, Staatssekretär
des Bundesjustizministeriums am Montag in Hannover. Die
Warenbetrugsfälle hätten ein gigantisches Ausmaß erreicht.

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen warnt besonders vor illegalen
Online-Apotheken. Durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur
Aufhebung der Preisbindung für ausländische Versandapotheken rechnen
die Verbraucherschützer mit einer Zunahme der gefälschten
Medikamenten-Shops.

Gefälschte Internet-Shops, auch Fake-Shops genannt, bieten
Smartphones, Laptops, Medikamente oder Markenkleidung zu besonders
günstigen Preisen an. Dem Käufer wird oft mangelhafte, falsche oder
gar keine Ware geliefert. Das Landeskriminalamt Niedersachsen schätzt
nach einer im Jahr 2013 durchgeführten Dunkelfeldstudie rund 70 000
Betrugsfälle pro Jahr allein in Niedersachsen. Nur rund 30 Prozent
der Taten würden angezeigt.

Die Strafverfolgung sei schwierig, weil sich die Server der Webseiten
oft im Ausland befänden. Warenbetrug kann mit einer Freiheitsstrafe
von bis zu fünf Jahren geahndet werden. Bei gewerblichem Betrug sind
Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren möglich.