Vorstoß gegen Arzneimittel-Versandhandel - Hessen unterstützt Bayern

Wiesbaden (dpa/lhe) - Die hessische Landesregierung unterstützt die
von Bayern angekündigte Bundesratsinitiative, den Versandhandel mit
verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in Deutschland zu verbieten.
Das Gesundheitsministerium teilte in Wiesbaden mit, dass die ortsnahe
Arzneimittelversorgung gewährleistet bleiben müsse. Daher unterstütze

man den Vorstoß aus Bayern fachlich.

Kürzlich hatte die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml
(CSU) angekündigt, sich für ein deutschlandweites Verbot des
Arzneimittel-Versandhandels im Bundesrat stark machen zu wollen.
Damit reagieren die beiden Bundesländer auf ein Urteil des
Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom Mittwoch, nach dem sich
ausländische Versandapotheken nicht an die deutsche Preisbindung für
verschreibungspflichtige Medikamente halten müssen.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hatte bereits
mitgeteilt, alles zu tun, um die flächendeckende Versorgung durch
ortsnahe Apotheken zu sichern. Aufgrund des EuGH-Urteils wird
befürchtet, dass Internetapotheken vor allem den Verkauf
hochpreisiger Medikamente an sich ziehen wollen. Dies, so hatte die
bayerische Gesundheitsministerin erklärt, könne dazu führen, dass
Apotheken auf dem Land und an den Stadträndern schließen müssten.