Bericht: Gröhe will bundesweites Samenspenderregister schaffen

Berlin (dpa) - Das Bundesgesundheitsministerium will nach
Informationen der «Rheinischen Post» ein Register für Samenspender
aufbauen, damit Kinder aus künstlicher Befruchtung die Identität
ihres leiblichen Vaters auf jeden Fall erfahren können. Zu jeder
Spende sollen Samenbanken künftig Name, Vorname, Geburtstag,
Geburtsort, Staatsangehörigkeit und Anschrift des Spenders speichern
müssen, wie die Zeitung (Samstag) unter Berufung auf einen ihr
vorliegenden Gesetzentwurf berichtet.

Sie dürften den Samen dann auch nur noch an reproduktionsmedizinische
Einrichtungen übergeben, die ihrerseits verpflichtet sind, die Daten
der Mutter und des Kindes festzuhalten. Aus diesen Angaben solle beim
in Köln ansässigen Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation

und Information ein bundesweites Samenspenderregister entstehen, das
die Daten zu jedem erzeugten Kind 110 Jahre lang speichern muss,
heißt es in dem Bericht weiter.

Weder der Spender noch die gesetzlichen Eltern des Kindes sollen
demnach selbst Anspruch darauf haben, voneinander zu erfahren. Bloß
dem Kind werde dieser Anspruch eingeräumt, ab seinem 16. Lebensjahr
dürfe es ihn dann auch nur noch selbst wahrnehmen. Kind und
Samenspender sollten die Informationen gleichzeitig bekommen, sodass
sich auch der leibliche Vater auf eine Begegnung einstellen könne.
Damit die Spendenbereitschaft nicht abnimmt, will Gesundheitsminister
Hermann Gröhe (CDU) laut der Zeitung klarstellen, dass Samenspender
rechtlich nicht zum Väter erklärt werden können - und damit vor
Unterhalts- und weiteren Ansprüchen geschützt sind.