Ringer Kudla entsetzt über de Maizière-Pläne zur Sportförderung

Playa Granada (dpa) - Ringer Denis Kudla hält die Überlegungen von
Bundesinnenminister Thomas de Maizière, dopingverseuchte Sportarten
eventuell nicht mehr zu fördern, für «absurd. Es wäre schrecklich,

dass wir dafür leiden müssen, wenn in anderen Länder gedopt wird»,

sagte der Olympia-Dritte von Rio am Freitag am Rande der von der
Deutschen Sporthilfe organisierten Veranstaltung «Champion des
Jahres» im spanischen Playa Granada.

In den östlichen Ringer-Nationen sei Doping ein Problem. «Aber dafür

können wir doch nichts», sagte Kudla und ergänzte: «Das
Anti-Doping-System ist nirgendwo so hart wie in Deutschland. Ich muss
jeden Tag angeben, wo ich bin, zu welcher Uhrzeit. Sie können mich
testen, wann sie wollen.»

Am Mittwoch war in Berlin der Entwurf zur Reform der
Spitzensportförderung vorgestellt worden. Er sieht unter anderem vor,
dass potenzialorientierter gefördert werden soll. Der Innenminister
hatte in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung» angekündigt,
die
Spitzensport-Förderung künftig mit der Doping-Problematik zu
verknüpfen. «Wenn eine Sportart strukturell dopingverseucht ist, habe
ich Zweifel, ob wir diese Sportart mit Steuergeldern fördern
sollten», sagte de Maizière.