Rechtsstreit um gekündigten hohen Gesundheitsmanager geht weiter

Koblenz/Mainz (dpa/lrs) - Drei Jahre nach der Kündigung eines hohen
Managers im rheinland-pfälzischen Gesundheitswesen geht der
Rechtsstreit in dieser Sache in die nächste Runde. Die Berufung des
Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) Rheinland-Pfalz
sei eingegangen, bestätigte das Oberlandesgericht Koblenz der
Deutschen Presse-Agentur. «Ein Termin ist noch nicht bestimmt.» Die
Mainzer Staatsanwaltschaft bestätigte, dass gegen den Manager wegen
mutmaßlicher Untreue strafrechtlich ermittelt werde. Eine
Schadenshöhe könne noch nicht genannt werden.

Vor dem Landgericht Mainz hatte der einstige MDK-Geschäftsführer
einen Sieg errungen. Dieses erklärte seine Kündigung durch die eigene
Organisation für unwirksam - jedoch vor allem aus formalen Gründen:
Fristen seien nicht eingehalten worden. Der MDK hält seinem Ex-Chef
Pflichtverletzungen und einst zu hohe Bezüge vor.

Der Anwalt des Managers, Markus Fromm, zeigte sich überzeugt, «dass
die Berufung wohl nicht so richtig greifen wird». Vom Landgericht sei
auch festgestellt worden, dass der Ex-MDK-Chef weiterhin 75 Prozent
seiner früheren Bezüge erhalte.

Der MDK ist eine Gemeinschaftseinrichtung der gesetzlichen Kranken-
und Pflegekassen. Er berät die Kassen in Versorgungsfragen und
erstellt Gutachten zu Versicherungsfällen.