Linke: Privatversicherungen am Ende - Zeit für Bürgerversicherung

Berlin (dpa) - Angesichts sich abzeichnender massiver Tariferhöhungen
in der Privaten Krankenversicherung (PKV) hat die Linkspartei eine
solidarische Bürgerversicherung verlangt. Die gesundheitspolitische
Sprecherin der Linken-Bundestagsfraktion, Kathrin Vogler, erklärte am
Donnerstag in Berlin: «Das Geschäftsmodell der privaten
Krankenversicherungen ist am Ende. Jetzt zeigt sich überdeutlich,
dass ein solidarisch finanziertes und auf Umlage basierendes
gesetzliches Versicherungsmodell nachhaltiger ist als das der
Privatversicherung, das auf Kapitalmarkt und Zinserträge setzt.»

Nach Informationen der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Donnerstag)
zeichnet sich ab, dass sich zum Jahreswechsel für sechs der neun
Millionen Privatversicherten die Tarife im Durchschnitt um elf
Prozent erhöhen. Als Grund für die Anhebung nennt der PKV-Verband die
anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank.

Vogler argumentierte nun, solche Beitragssprünge bedeuteten für die
Privatversicherten eine Mehrbelastung von mehreren hundert Euro im
Jahr. Gerade Rentner, aber auch Soloselbstständige liefen Gefahr,
ihre Beiträge nicht mehr bezahlen zu können.