Tatort Kaisersaal: Mann wegen Angriffs auf Protokollchef vor Gericht

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Wegen eines tätlichen Angriffs auf den
Protokollchef der Stadt Frankfurt steht ein 63 Jahre alter Mann
erneut vor Gericht. In erster Instanz war der Angeklagte im
vergangenen Jahr vom Amtsgericht Frankfurt wegen Körperverletzung zu
560 Euro Geldstrafe (70 Tagessätze) verurteilt worden. Dagegen ging
er in Berufung.

Der Vorfall ereignete sich bereits im Juni 2013 bei einem festlichen
Empfang im Kaisersaal. Der Angeklagte, der zuvor schon bei einer
Oberbürgermeisterwahl als parteiloser Politiker kandidiert hatte,
wollte plötzlich ein Saalfenster öffnen rund rief etwas von
«schlechter Luft». Er wurde daraufhin von städtischen Bediensteten
und dem Protokollchef aufgefordert, den Saal zu verlassen. Beim
anschließenden Gedränge wurde der Protokollchef gegen ein Klavier
gestoßen, dabei ging er zu Boden und erlitt mehrere Prellungen.

Der Angeklagte erklärte, er sei von den städtischen Mitarbeitern
angegriffen worden und habe sich nur zur Wehr gesetzt. In dem
Berufungsprozess geht es auch um mögliche psychische
Beeinträchtigungen des Angeklagten, der zwischenzeitlich von einem
Facharzt auf seine Schuld- und Steuerungsfähigkeit untersucht wurde.

Weil der Protokollchef am Donnerstag nicht als Zeuge aussagen konnte,
setzte das Gericht einen zweiten Verhandlungstag an. An dem Termin
soll auch das psychiatrische Gutachten vorgetragen werden.