Chefarzt-Prozess: Staatsanwaltschaft beantragt Höchststrafe

Bamberg (dpa/lby) - Im sogenannten Chefarzt-Prozess hat die
Staatsanwaltschaft für den Angeklagten die Höchststrafe von 15 Jahren
Haft gefordert - vor allem wegen schwerer Vergewaltigung. Die Anklage
habe sich im Verlauf des Prozesses noch verschärft, wie ein Sprecher
des Landgerichts Bamberg am Mittwoch erklärte. Zunächst hatte die
Staatsanwaltschaft dem Mann einfache Vergewaltigung vorgeworfen.

Sein Plädoyer hielt der Staatsanwalt unter Ausschluss der
Öffentlichkeit. Die Anklagebehörde wirft dem früheren Chefarzt vor,
am Klinikum Bamberg mehrere Frauen vergewaltigt zu haben. Der Mann
steht seit April 2015 wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung vor
Gericht. Laut Anklage soll er im Krankenhaus Frauen betäubt und sich
an ihnen vergangen haben. Zudem machte er laut Anklage die
Patentochter seiner Frau betrunken und filmte sie auf dem Bett
liegend in einem Hotelzimmer.

Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe. Er sagt, er habe neue
Behandlungsmethoden gegen Beckenvenen-Thrombosen erproben wollen.