Berichte: Bundesregierung prüft Zulassungsregeln für Heilpraktiker

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung erwägt nach Medienberichten
strengere Zulassungsregeln für Heilpraktiker. Damit würden die Hürden

für neue Heilpraktiker höher gelegt, die eine Praxis eröffnen wollen,

zitiert die Zeitung «Die Welt» (Montag) aus einer Antwort der
Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion von Bündnis
90/Die Grünen. Im neuen Pflegestärkungsgesetz sei dies schon bald
machbar, berichtet zudem das Magazin «Focus» unter Berufung auf
Koalitionskreise.

Die Heilpraktikerausbildung in Deutschland war zuletzt in die
Schlagzeilen geraten, nachdem am Niederrhein mehrere Patienten nach
einer Behandlung in dem alternativen Krebszentrum gestorben waren.
Ein Heilpraktiker hatte sie mit einem nicht als Medikament
zugelassenen Stoff behandelt, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Derzeit gibt es bundesweit rund 43 000 praktizierende Heilpraktiker.
Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion,
Kordula Schulz-Asche, sagte der «Welt», die Antwort der
Bundesregierung lege offen, dass es «erhebliche Lücken in der
Regulierung des Heilpraktikerberufs» gebe.

Nach Angaben des Patientenbeauftragten der Bundesregierung,
Karl-Josef Laumann, benötigen Heilpraktiker bislang eine Erlaubnis
sowie eine Überprüfung, dass bei einer Ausübung der Heilkunde keine
Gefahr für die Gesundheit der Patienten zu befürchten sei.