1200 Menschen bei Wiederbelebungs-Stadtwetten

Bei Herzstillstand ist schnelle Hilfe nötig. Doch wer weiß eigentlich
noch genau, wie Herzdruckmassage geht? Dies wurde in Greifswald und
Neubrandenburg bei öffentlichen Übungen und Stadtwetten getestet.

Greifswald/Neubrandenburg (dpa/mv) - Die richtigen Handgriffe für
Lebensretter haben in Greifswald und Neubrandenburg am Samstag
hunderte Menschen zu Stadtwetten strömen lassen. Anlass war die
«Woche der Wiederbelebung». Auf dem Greifswalder Markt trainierten
knapp 900 Menschen die Wiederbelebung an Reanimationspuppen.
Höhepunkt war eine erfolgreiche Wette zugunsten des
Behindertensports, bei der mehr als 500 Leute zeitgleich
Herzdruckmassagen und Mund-zu-Mund-Beatmung an Puppen ausführten.
Wettpatin war die Greifswalder Paralympics-Leichtathletin Lindy Ave.

In Neubrandenburg hatte Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos)
gewettet, dass es nicht gelingt, 112 zufällig ausgewählte
Neubrandenburger zu finden, die eine Übungspuppe ordnungsgemäß
wiederbeleben können. Die Zahl geht auf den Rettungsdienst-Notruf 112
zurück. Und Witt verlor wie erhofft die Wette haushoch: Genau 306
Menschen machten nach Angaben der Feuerwehr in Neubrandenburg mit.
Nun muss der Oberbürgermeister seinen Wetteinsatz einlösen: Witt will
einen Tag bei der Berufsfeuerwehr arbeiten.

Die Aktion fand anlässlich des 10-Jahre-Jubiläums der Stadtfeuerwehr
statt. «Im Notfall ist alles besser als danebenstehen und nichts
tun», erklärte Witt. Jährlich müsse allein in Neubrandenburg 50 bis

60 Bürgern geholfen werden, die nach einem Herzinfarkt einen
Kreislaufstillstand erlitten. Herz-Kreislauf-Krankheiten und
Herzinfarkte gelten in Europa als häufigste Todesursachen.