Drei tote Babys durch Masern-Epidemie in Rumänien

Bukarest (dpa) - In Rumänien sind in den vergangenen Tagen drei Babys
an den Folgen einer Masern-Erkrankung gestorben, teilte das
Gesundheitsministerium in Bukarest am Donnerstag mit. Die
Infektionskrankheit habe epidemische Ausmaße erreicht, weil
die Impfquote zurückgegangen sei. 675 Masern-Fälle landesweit seien
in diesem Jahr registriert worden, im Vergleich zu sieben im Jahr
davor.

Grund für die Epidemie seien auch «verantwortungslose Kampagnen»
gegen Masern-Impfungen, teilte das Ministerium weiter mit. In
Rumänien rufen immer wieder einzelne christlich-orthodoxe Geistliche
und ultrakonservative christliche Vereine gegen diese Impfungen auf.
Probleme bei der Versorgung mit Impfstoff gebe es nicht, nur
vereinzelt? bedeutungslose Engpässe, hieß es aus dem Ministerium.

Bei den drei Toten handle es sich um weniger als ein Jahr alte
Kinder, die wegen ihres Alters noch nicht gegen Masern geimpft werden
durften. Sie seien durch ältere Kinder angesteckt worden, die wegen
ausgebliebener Impfung Masern bekommen hätten.

Die gewöhnlich kombinierte Impfung gegen Masern, Mumps und
Röteln wird in dem Land für Kinder im Alter von einem bis sieben
Jahren empfohlen. Sie ist in Rumänien nicht gesetzlich
vorgeschrieben.

In Deutschland schwankten die Zahlen der Masernfälle in den
vergangenen zehn Jahren stark zwischen 165 und knapp 2500 pro Jahr.