Industrie: Wirkung der Arzneimittelmarktreform größer als angegeben

Berlin (dpa) - Die «Barrierewirkung» der Arzneimittelmarktreform ist
aus Sicht der Pharmaindustrie weitaus größer als bisher dargestellt.
Die Neuregelung habe in den vergangenen fünf Jahren dazu geführt,
dass neu zugelassene Arzneimittel rasch wieder vom Markt genommen
worden seien, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des
Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI), Norbert
Gerbsch, am Donnerstag in Berlin.

Andere Präparate hätten den deutschen Markt erst gar nicht erreicht.
Der Anteil dieser Präparate sei in dem Zeitraum von 1,6 auf 17,7
Prozent gestiegen. Rechne man die mit ein, liege das Einsparvolumen
erheblich über den bislang genannten 780 Millionen Euro,
argumentierte Gerbsch. Der Gesetzgeber hatte sich von der
Arzneimittelmarktreform ursprünglich ein Einsparvolumen von zwei
Milliarden Euro erhofft. Nach Ansicht der gesetzlichen Krankenkassen
wird dieses Ziel keineswegs erreicht.