Warum man mit Energiesparlampen vorsichtig umgehen muss Von Anne-Beatrice Clasmann, dpa

Energiesparlampen schonen das Klima, weil sie viel weniger Strom
verbrauchen als die alten Glühbirnen. Doch wenn sie zerbrechen, ist
Vorsicht angesagt - vor allem, wenn die Lampen viel Quecksilber
enthalten, das sich im Raum verbreitet.

Berlin (dpa) - Energiesparlampen sind eine gute Sache, finden
Umweltverbände. Wenn sie kaputt gehen, kann allerdings Quecksilber
austreten. Und das ist für Menschen giftig. Deshalb will die Deutsche
Umwelthilfe (DUH) erreichen, dass die Hersteller in ihren Lampen nur
so viel Quecksilber verwenden wie nötig. Die wichtigsten Probleme und
Risiken:

Was sind die Vorteile von Energiesparlampen?

Durch den niedrigen Stromverbrauch und die lange Lebensdauer tragen
sie zum Klimaschutz bei.

Und welche Risiken gibt es?

Energiesparlampen müssen Quecksilber enthalten, sonst leuchten sie
nicht. Quecksilber ist ein Schwermetall, das in der Natur vorkommt -
aber für Menschen giftig. Im Normalbetrieb geht von den Lampen aber
keine Gefahr aus. Nur wenn die Lampe zerbricht und Quecksilber
austritt, muss man aufpassen. Das Umweltbundesamt rät besonders bei
Schwangeren, Säuglingen und Kleinkindern zur Vorsicht.

Was kann man tun?

Zerbricht die Lampe in der Wohnung, sollte man das Fenster öffnen und
den Raum gut lüften. Anschließend sollten die Scherben aufgesammelt
oder vorsichtig mit einem Blatt Papier zusammengekehrt werden. In
einem geschlossenen Behälter sollen die Scherben dann zum
Wertstoffhof gebracht werden. Auf keinen Fall sollte man den
Staubsauger benutzen.

Und was ist mit intakten Lampen, die aber nicht mehr funktionieren?

Die sollen nicht in den Hausmüll. Man kann sie bei einer Sammelstelle
in einem Geschäft abgeben. Die findet man zum Beispiel in
Drogeriemärkten oder größeren Elektrofachmärkten. Wichtig ist, dass

diese Sammelbehälter so gestaltet sind, dass die Lampe nicht
zerbricht, wenn man sie in den Behälter wirft. Denn sonst würde sich
das Quecksilber im Laden ausbreiten.

Und wenn ich die Lampe bei einem Online-Händler gekauft habe?

Theoretisch könnte man sie mit einem Paketdienst zurückschicken. In
der Praxis landen sie aber eher im Hausmüll oder in einem
Sammelbehälter im Geschäft. Umweltschützer warnen davor, nicht mehr
funktionsfähige Lampen zu verschicken. Denn anders als Händler, die
ihre Lampen für den Versand professionell verpacken, wissen
Verbraucher oft nicht, wie man sicherstellt, dass die Lampe im Paket
nicht zerbricht.

Wie oft gehen Energiesparlampen eigentlich kaputt?

Statistiken darüber gibt es nicht. Umweltschützer gehen aber davon
aus, dass die Energiesparlampen nur sehr selten zerbrechen.

Ist das Quecksilber-Problem bei allen Energiesparlampen gleich?

Nein. Das hängt davon ab, wie viel Quecksilber eine Lampe enthält und
und welche Technologie der Hersteller verwendet. Der Grenzwert für
Quecksilber pro Lampe liegt seit 2013 bei 2,5 mg pro Lampe.
Allerdings hat die DUH nach eigenen Angaben Energiesparlampen
entdeckt, bei denen dieser Grenzwert überschritten wurde. Das
passiert nach Angaben der Umwelthilfe vor allem bei Lampen, die mit
der Flüssig-Dosiertechnik hergestellt werden. Dabei wird das
Quecksilber in kleinen Tröpfchen in die Lampe gegeben. Diese Methode
sei billiger als modernere Methoden wie die Quecksilber-Dosierpillen
oder die Amalgamtechnik, sagt DUH-Experte Thomas Fischer. Bei der
Tröpfchen-Technik komme es aber leicht zu einer Überdosierung.