Milch fremder Frauen für Frühchen besser als künstliche Milch

Greifswald (dpa) - Frühchen gedeihen besser, wenn sie statt
künstlicher Milch die fremder Frauen erhalten. Mit den
Frauenmilchbanken erlebt ein alter Trend nach einer Schließungswelle
in den 70er bis 90er Jahren wieder Aufwind. Nach Angaben der European
Milk Bank Association (Emba) arbeiten in Deutschland aktuell 15
Frauenmilchbanken, davon 13 in den neuen Bundesländern. 1959 wurden
in Deutschland 86 Frauenmilchbanken gezählt. Verschiedenen Studien
zufolge erkranken Frühchen, die Muttermilch erhalten, seltener an
Darm-, Lungen- und Augenentzündungen. Zudem stimuliert sie die
geistige Entwicklung des Frühchens.

Rund 50 Experten aus Deutschland wollten sich am Mittwoch am
Universitätsklinikum Greifswald treffen, um über hygienische
Anforderungen und den Einsatz von Muttermilch bei Frühgeborenen zu
beraten. Die Muttermilch sei aufgrund ihrer Inhaltsstoffe und
Verträglichkeit die gesündeste und beste Mahlzeit für Neugeborene,
sagte der Leiter der Abteilung Neonatologie und Pädiatrische
Intensivmedizin, Matthias Heckmann. Darüber hinaus biete die
natürliche Ernährung auch lebenslange Vorteile, da sie zum Beispiel
das Risiko mindere, später übergewichtig oder zuckerkrank zu werden.
Als Spenderinnen kommen junge Frauen in Betracht, die ihre eigene
Milch nicht vollständig nutzen.