EU will Gesetzesverschärfung im Kampf gegen Droge Crystal Meth

Berlin (dpa) - Im Kampf gegen die gefährliche Synthetik-Droge Crystal
Meth will die Europäische Union den Handel mit einem Vorprodukt
einschränken. Wie der MDR am Montag berichtet, wird die EU-Verordnung
zu den sogenannten Drogenausgangsstoffen zum 21. September 2016
geändert. Demnach fällt die Chemikalie Chlorephedrin, die für die
Herstellung von Crystal benötigt wird, künftig in die «Kategorie 1»

der EU-Verordnung und unterliegt damit sehr strengen
Handelsrestriktionen sowie Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen.

Chlorephedrin ist bisher leicht zugänglich und unter anderem in
Erkältungspräparaten wie Hustensäften enthalten. Vertreiber und
Verwender der chemischen Substanz benötigen dem Bericht zufolge
künftig eine Erlaubnis für den Besitz dieser Stoffe. Die
Gesetzesverschärfung geht vor allem auf das Betreiben Bayerns und
Sachsens sowie Tschechiens zurück. Große Teile des in Deutschland
gehandelten weißen Pulvers stammen aus Tschechien.

Crystal Meth macht schnell süchtig. Es wirkt stark aufputschend,
unterdrückt Durst- und Hungergefühle und betäubt das
Schmerzempfinden. Nach dem Rausch leiden die Konsumenten oft an
Depressionen und Angstzuständen. Der Langzeitkonsum kann zu schweren
körperlichen Schäden führen und Psychosen auslösen. Wer Crystal
konsumiert, gewöhnt sich sehr schnell daran und braucht immer höhere
Dosen. Die Zahl der Abhängigen steigt seit Jahren an.