Neue Variante der Chinaseuche bedroht Kaninchen in Hessen

Braunfels (dpa/lhe) - Eine neue Variante der Kaninchenseuche RHD
macht den Züchtern in Hessen Sorgen. «Lokal hat das vielfach
verheerende Ausmaße», sagte Dieter Selzer, Tierschutzbeauftragter
beim Kaninchenzüchter-Landesverband Hessen-Nassau. Wie viele Tiere in
diesem Jahr bereits an der auch als Chinaseuche bekannten Krankheit
gestorben sind, sei aber unklar. «Die Dunkelziffer ist hoch.» Aus
Kostengründen verzichteten viele Züchter darauf, tote Tiere auf den
Virus untersuchen zu lassen.

Die Variante 2 der Rabbit Haemorrhagic Disease (RHD-2) tritt erst
seit wenigen Jahren in Deutschland auf. Noch immer gibt es keinen in
Deutschland zugelassenen Impfstoff. Für einen Impfstoff aus
Frankreich braucht jeder Tierarzt eine Sondergenehmigung. «Wir haben
uns pro Kreisverband einen Tierarzt gesucht, der die Genehmigung
beantragt und die Tiere durchgeimpft hat», sagt Selzer. Inzwischen
seien fast alle Zuchtkaninchen im Land geimpft.

Keinen Schutz haben dagegen Wildkaninchen und Hasen, die auch von der
Krankheit betroffen sein können. Dem Landesjagdverband sind bislang
aber keine Fälle bekannt.