EU lässt Medikament zur HIV-Prophylaxe zu

Brüssel (dpa) - Menschen mit hohem Risiko einer HIV-Infektion können
künftig auch in der Europäischen Union das Prophylaxe-Medikament
«Truvada» bekommen. Dies habe die EU-Kommission unter Auflagen
gebilligt, bestätigte ein Sprecher in Brüssel. Einige Aids-Experten
setzen große Hoffnungen in das Präparat. Die tägliche Einnahme der
Pille soll das Risiko senken, sich mit HIV zu infizieren. «Truvada»
gebe es nur auf Rezept, betonte der Kommission-Sprecher. Noch ist
unklar, wann das Medikament als Prophylaxe erhältlich ist.

Die Europäische Arzneimittelbehörde Ema hatte die Zulassung von
«Truvada» als Prophylaxe-Medikament für Menschen mit hohem
Infektionsrisiko Ende Juli empfohlen.

«Truvada» ist in den USA bereits seit 2012 zur Prophylaxe zugelassen.
In Südafrika wird das Medikament seit diesem Jahr an Prostituierte
abgegeben. Experten zufolge könnte das Mittel in Deutschland
monatlich rund 800 Euro pro Patient kosten. Die gesetzlichen
Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Prävention nach Angaben
des GKV-Spitzenverbandes nicht.