Showdown um Aufsichtsratsmandate bei der Stada-Hauptversammlung

Frankfurt/Main (dpa) - Wer erhält künftig die Kontrolle über den
Pharma-Konzern Stada? Die Antwort auf diese umstrittene Frage fällt
am Freitag (10.00 Uhr) voraussichtlich in einer Kampfabstimmung bei
der Hauptversammlung des M-Dax-Konzerns in Frankfurt.

Im Congress-Centrum an der Messe wird sich zeigen, ob der
Großaktionär Active Ownership Capital (AOC) genügend andere Eigner
von seinem Plan überzeugt hat, alle sechs Aufsichtsratsposten der
Kapitalseite mit einem Schlag neu zu besetzen. Dagegen wehren sich
der bisherige, eigentlich noch bis 2018 gewählte Vorsitzende des
Kontrollgremiums, Martin Abend, und sein Stellvertreter Carl
Ferdinand Oetker.

Der Angriff auf den Aufsichtsrat wird in der Branche als Auftakt für
einen grundlegenden Umbruch beim letzten eigenständigen Hersteller
von Nachahmermedikamenten (Generika) in Deutschland verstanden.
Kritiker aus Aktionärskreisen vermuten, dass AOC nach einer
gewonnenen Kampfabstimmung auch den Vorstand neu besetzen und
letztlich Stada übernahmereif machen wolle.

Konkrete Absichten dazu hat AOC bislang bestritten und sich zunächst
darauf beschränkt, die Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre mit
zuletzt 2,1 Milliarden Euro Umsatz als ungenügend zu kritisieren. Der
dafür verantwortliche Vorstandschef Hartmut Retzlaff hat Stada
kürzlich verlassen. Sein Nachfolger Matthias Wiedenfels und
Finanzchef Helmut Kraft führen seitdem das Unternehmen.