Gröhe: IT-Einsatz in der Medizin darf Datenschutz nicht aushöhlen

Heidelberg (dpa/lsw) - Beim zunehmenden Einsatz von IT-Technologie in
der Medizin müssen nach den Worten von Gesundheitsminister Hermann
Gröhe (CDU) die Standards des Datenschutzes für Patienten eingehalten
werden. Der Datenhunger digitaler Medizin in der Krebsforschung sei
verständlich, müsse aber bisherige Datenschutzanforderungen
gewährleisten, sagte Gröhe am Freitag bei einem Besuch des
Softwareherstellers SAP und Molecular Health, einem Anbieter von
Genanalysen, in Heidelberg. Gröhe machte zugleich deutlich, dass der
Umgang mit Big Data in der Gesundheitsversorgung auch in den nächsten
Legislaturperioden Thema bleiben werde.

Die IT-gestützte molekulare Krebs- und Gesundheitsforschung braucht
viele Patienten-Daten zur Auswertung. Auf Basis dieser
Datenauswertung könnten dann Diagnose und Therapiemöglichkeiten
genauer erfasst werden. Das könnte durchaus auch Kosten sparen, weil
Fehldiagnosen und -Therapien vermieden würden, so die
Wissenschaftler.

Roland Eils vom Deutschen Krebsforschungszentrum sagte, zwischen
Datenhunger in der IT-gestützten Krebsforschung und Datensparsamkeit
müsse eine beiden Seiten gerecht werdende Balance gefunden werden.
Die Entscheidungshoheit, was mit den persönlichen Daten geschehen
solle, müsse beim Patienten bleiben. Es stelle sich auch die Frage,
wie sich die Krankenkassen auf diese neuen medizinischen
Möglichkeiten einstellten, hieß es zudem.