Rund 100 Kinder aus Kita in Waldsee werden auf Tuberkulose getestet

Waldsee (dpa/lrs) - Nach dem Kontakt mit einem an Tuberkulose
erkrankten Jugendlichen müssen sich etwa 100 Kinder aus einer Kita im
pfälzischen Waldsee auf die Krankheit hin untersuchen lassen. Auch
rund 50 Betreuer, Lehrer und andere Jugendliche, die mit dem jungen
Mann Kontakt hatten, sollten einen Test machen, sagte eine Sprecherin
der Verwaltung des Rhein-Pfalz-Kreises am Freitag. Die Untersuchungen
haben begonnen; bisher wurde noch keine Ansteckung nachgewiesen.
Zunächst hatte der Südwestrundfunk (SWR) darüber berichtet.

Kurz nach seinem zweiwöchigen Praktikum in der Kita wurde bei dem
Jugendlichen in der vergangenen Woche eine gefährliche offene
Tuberkulose entdeckt. Dem 17-Jährigen gehe es gut, sagte ein Sprecher
des behandelnden Klinikums Ludwigshafen. Er müsse noch etwa zwei
Wochen isoliert im Krankenhaus bleiben.

Die bakterielle Infektionskrankheit Tuberkulose, die besonders die
Lungen befällt, ist in Rheinland-Pfalz keineswegs ausgerottet. Im
vergangenen Jahr wurden 276 Fälle registriert. Davon seien 68
Erkrankungen bei Asylsuchenden festgestellt worden, sagte eine
Sprecherin des Landesuntersuchungsamtes. Der junge Mann war im
Dezember als Flüchtling nach Deutschland gekommen.

Asylsuchende werden nach ihrer Ankunft in Deutschland routinemäßig
auf Tuberkulose untersucht. Bei dem 17-Jährigen sei bei der Aufnahme
in Frankfurt die Lunge möglicherweise nicht geröntgt worden, sagte
die Sprecherin der Kreisverwaltung. Aber selbst wenn: Von der
Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit können Jahre vergehen,
deswegen kann die Krankheit bei einer Untersuchung übersehen werden.