Gröhe warnt vor Panikmache bei Krankenkassenbeiträgen

Berlin (dpa) - Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat angesichts
der Debatte über massiv steigende Zusatzbeiträge in der Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) vor Panikmache gewarnt. Mit Blick auf die
jüngsten Prognosen des Gesundheitsökonomen Jürgen Wasem von der Uni
Duisburg-Essen sagte Gröhe am Mittwoch in Berlin, diese Einschätzung
übersteige bei weitem die des Gesundheitsministeriums und des
GKV-Spitzenverbandes. Wasem rechnet mit einem Anstieg des
durchschnittlichen Zusatzbeitrages für die Krankenversicherung von
jetzt 1,1 Prozent bis 2020 auf 2,4 Prozent.

Gröhe sagte, im Oktober werde der Schätzerkreis im Gesundheitswesen
seine Prognosen für das kommende Jahr vorlegen, die sicherlich
niedriger lägen. Er verwies in diesem Zusammenhang unter anderem
darauf, dass die Ausgaben für Arzneimittel geringer anstiegen als
erwartet.

Mit Blick auf die Forderung von SPD-Chef Sigmar Gabriel, zur
paritätischen Finanzierung der Krankenversicherung durch Arbeitnehmer
und Arbeitgeber zurückzukehren, sagte Gröhe, er sehe keinen Grund,
von der jetzigen Finanzierung abzuweichen. Der CDU-Politiker machte
deutlich, dass er dies für ein Wahlkampfthema der SPD halte.