Bilanz seit April: 49 Schwangere mit Zika allein in New York

Das vor allem in Lateinamerika kursierende Zika-Virus ist auch in den
USA vermehrt präsent. Besonders bei werdenden Müttern kann eine
Ansteckung gefährlich sein. Nun gibt es neue Zahlen.

New York (dpa) - Allein in New York ist seit April bei 49 Schwangeren
eine Infektion mit dem Zika-Virus nachgewiesen worden. Ein Baby wurde
mit Mikrozephalie geboren, wie die Behörden der Stadt am Dienstag
(Ortszeit) mitteilten. Die das Virus übertragende Mückenart sei in
New York bisher nicht gefunden worden, hieß es weiter. Alle
betroffenen Frauen seien zuvor in Regionen gewesen, in denen Zika
derzeit kursiert oder hätten sexuellen Kontakt zu solchen Reisenden
gehabt.

Die texanische Gesundheitsbehörde hatte vor einigen Tagen von einem
ersten Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus berichtet. Demnach
starb ein Baby kurz nach der Geburt an Folgeschäden der Infektion.
Seine Mutter habe sich während der Schwangerschaft in Lateinamerika
angesteckt, hieß es. Insgesamt wurden in Texas bisher etwa 100
Zika-Fälle gemeldet, die alle mit Reisen in Regionen zusammenhingen,
in denen das Virus derzeit kursiert. In Florida hingegen stieg
zuletzt die Zahl der Übertragungen über Mückenstiche.

Von Mikrozephalie betroffene Kinder werden mit einem besonders
kleinen Kopf geboren. Folgen können geistige Behinderung und andere
schwerwiegende neurologische Störungen sein. Rund 2000 bestätigte
Fälle bei Neugeborenen gab es seit Herbst vergangenen Jahres allein
in Brasilien und Kolumbien, die besonders stark von der Zika-Epidemie
betroffen sind. Zuletzt ging die Zahl der Infektionen stark zurück:
In den südamerikanischen Wintermonaten ist die Moskitoart Aedes
aegypti kaum aktiv. Darum gilt das Risiko für Athleten und Touristen,
die zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro reisen, als
beherrschbar.

In Deutschland wurden nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) seit
Oktober 2015 knapp über 100 Zika-Infektionen bei Reiserückkehrern
diagnostiziert. In einem Fall wurde eine sexuelle Übertragung des
Virus registriert. Seit Mai gibt es eine gesetzliche Meldepflicht für
die Infektion. Die Gefahr für eine Ansteckung in Deutschland wird von
Experten derzeit als sehr gering angesehen - unter anderem, weil die
virusübertragende Gelbfiebermücke hier nicht vorkommt.