Millionenbetrug mit Röntgenkontrastmitteln - Freispruch gefordert

Hamburg (dpa/lno) - Im Hamburger Prozess um einen angeblichen
Millionenbetrug bei der Abrechnung von Röntgenkontrastmitteln hat die
Verteidigung am Dienstag Freispruch für den mitangeklagte Apotheker
(67) gefordert. Er habe keine Kenntnisse über einen Überschuss von
Röntgenkontrastmitteln gehabt. Am vergangenen Prozesstag hatte auch
der Anwalt des angeklagten ehemaligen Geschäftsführers (59) der
Radiologiegesellschaft Hanserad für seinen Mandanten auf Freispruch
plädiert. Die Staatsanwaltschaft hingegen forderte für beide
Angeklagte lange Haftstrafen. Am Donnerstag wird möglicherweise das
Urteil gesprochen.

Den beiden Männern wird vorgeworfen, zusammen mit dem flüchtigen
Ex-Chef von Hanserad die Krankenkassen um mehr als 34 Millionen Euro
betrogen zu haben. Die Gesellschaft des Radiologen soll in großen
Mengen Röntgenkontrastmittel beim Arzneimittelgroßhandel des
Apothekers gekauft und die Mittel in Einzeldosen abgerechnet haben.
Der Großteil des Rabattgewinns floss nach Angaben
der Staatsanwaltschaft über Tarnfirmen an Hanserad.