Pflegeexperte: Großteil der Patientenverfügungen unwirksam

Berlin (dpa) - Nach einer höchstrichterlichen Entscheidung zu den
Anforderungen an Patientenverfügungen haben Verbraucherschützer dazu
geraten, ein solches Dokument genau zu überprüfen. «Wir gehen davon
aus, dass es in Deutschland einige Millionen Patientenverfügungen
gibt, mit einem großen Dunkelfeld - aber mindestens die Hälfte davon
dürfte unwirksam sein, weil sie nicht präzise genug ist», sagte der
Pflegeexperte der Verbraucherzentrale Bundesverband, Dieter Lang, der
Zeitung «Neues Deutschland» (Montag). «Alle Bürger, die bereits ein

solches Dokument haben, sollten sich das noch einmal genau ansehen.»

In einer Patientenverfügung können Menschen festlegen, wie lange und
wie sie am Ende ihres Lebens behandelt werden wollen - dabei müssen
sie nach einer neuen Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) aber
möglichst konkret sein. Nur zu sagen, dass «keine lebenserhaltenden
Maßnahmen» gewünscht sind, reicht zum Beispiel nicht aus. Bindend
seien die Festlegungen nur dann, wenn einzelne ärztliche Maßnahmen
genannt oder Krankheiten und Behandlungssituationen klar genug
beschrieben würden. (Az. XII ZB 61/16).