Crispr-Zoo und Crispr-Garten

Berlin (dpa) - Das Crispr-Cas-System wird nicht erst künftig
bedeutsam: Schon jetzt gibt es Dutzende damit hergestellte
Lebensformen - etwa als Starterkulturen für Joghurts genutzte
Bakterien, die widerstandsfähiger gegen Viren sein sollen.

Auch von Pflanzen wie Reis, Kartoffeln, Tomate, Soja und Mais gibt es
mit Hilfe von Crispr geschaffene Sorten - und einen Pilz: Ein in den
USA zugelassener Champignon (Agaricus bisporus) wird an Druckstellen
nicht so schnell braun wie seine herkömmliche Verwandtschaft.

Zum Crispr-Zoo gehören neben Mini-Schweinen auch solche mit besonders
ausgeprägter Muskulatur und eine Variante, bei der Virensequenzen aus
dem Erbgut geschnitten wurden - ein wichtiger Schritt für
Xenotransplantationen, die Nutzung tierischer Organe beim Menschen.
Weitere Ideen sind Hühner ohne Allergene im Eiklar, neue Hunderassen
und Wirkstoff-produzierende Tiere, Farmaceuticals genannt.

Einen Plan besonderer Art hat der US-Genforscher George Church: Er
will mit Crispr-Hilfe das Mammut wieder auferstehen lassen. Typische
Eigenschaften wie das Wollhaar sollen vom Erbgut geborgener Überreste
aus dem Permafrost Sibiriens auf Elefanten übertragen werden. Sollte
der absurde klingende Plan gelingen, entstünden also Mischwesen.