DKV und vier AOKs beenden Kooperation bei Zusatzpolicen

Berlin (dpa) - Rund 500 000 AOK-Versicherte werden bis Ende 2017
ihre privaten Zusatzpolicen umstellen müssen. Grund dafür ist, dass
die AOKs Rheinland-Pfalz/Saarland, Bremen/Bremerhaven, Nordost und
NordWest ihre 2004 begonnene Kooperation mit der DKV Deutsche
Krankenversicherung zum 31. Dezember beenden. Das teilten der
AOK-Bundesverband und die DKV am Donnerstag in Berlin mit. Die
bisherige Zusammenarbeit ermöglichte es AOK-Versicherten,
Zusatzversicherungen zu Sonderkonditionen abzuschließen, etwa für
Chefarzt-Behandlung im Krankenhaus.

Beendet wurde die Kooperation, weil die vom Europäischen
Gerichtshof für Neuverträge geforderten Unisex-Tarife «erhebliche
Auswirkungen auf die bisherigen AOK-exklusiven Tarife» haben würden.
Hinzu komme, dass auch gesetzliche Kassen seit 2007 eigene
Zusatzwahltarife anbieten dürfen. «Für Versicherte, die bereits
Zusatzversicherungsverträge abgeschlossen haben, bleiben die
günstigen Konditionen noch vier weitere Jahre gültig», heißt es in

der Mitteilung.

Hintergrund für die sogenannten Unisex-Tarife ist eine
Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). Derzufolge dürfen
sich Versicherungstarife künftig nicht mehr nach dem Geschlecht
richten. Bislang berechnen die Unternehmen die Beiträge nach
Risikofaktoren, die sie bei Männern und Frauen zum Teil
unterschiedlich einschätzen.