Mitt Romney - für den Favoriten wird es jetzt ernst

Washington (dpa) - Mitt Romney galt schon zum Auftakt der
Republikaner-Vorwahlen in den USA als Favorit. Mit dem Rückzug seines
ärgsten Rivalen Rick Santorum wird es jetzt ernst für den
Multimillionär. Sein vermutlich größter Vorteil: Er hat das große
Geld hinter sich. Zweiter Vorteil: Romney, der jahrelang in der
Privatwirtschaft tätig war und als Unternehmensberater ein
Millionenvermögen machte, betont immer wieder seine Kompetenz in
Finanz- und Wirtschaftsfragen.

Smart und steinreich, politisch wandlungsfähig und moderat - das
ist der Stoff, aus dem Präsidenten gemacht werden. Dass die Vorwahlen
für den 65-jährigen Ex-Gouverneur aus Massachusetts zur Rüttelstrecke

wurden, hat manche überrascht. «Ich werde Euch nicht enttäuschen. Ich

bekomme die Nominierung», erklärte Romney selbst dann, wenn es mal
nicht so gut lief. Immer wieder präsentierte er sich demonstrativ und
nassforsch bereits als Herausforderer von Amtsinhaber Barack Obama.

Romney hat auch Schwachstellen. Im menschlichen Umgang gilt er als
spröde und unterkühlt und kann angeblich nicht gut mit «einfachen
Leuten» umgehen. Bei moderaten Wählern schneidet der Vater von fünf
Söhnen zwar gut ab, aber konservative und vor allem religiös
ausgerichtete Republikaner vermissen feste Grundsätze und politische
Standhaftigkeit. Ein weiterer Nachteil: Romney ist Mormone. Das ist
vielen Evangelikalen in den USA nach wie vor suspekt.

Vielen gilt er als Mann, der sein Fähnchen nach dem Wind hängt,
als «Flip-Flopper». So setzte Romney als Gouverneur eine
Gesundheitsreform durch, die der späteren Reform von US-Präsident
Obama sehr ähnelt. Doch heute stimmt Romney in den Chor der
Republikaner ein, die «Obamacare» abschaffen wollen. In Sachen
Umweltschutz und Abtreibung zeigte er sich ähnlich flexibel.

# dpa-Notizblock

##Internet
- [Webseite von Mitt Romney]( http://dpaq.de/G0uFA)