UNICEF: Noch 2,6 Milliarden Menschen weltweit ohne Wasser-Toiletten

New York (dpa) - Fast jeder zweite Erdenbürger lebt auch heute
noch ohne Toilette mit Wasserspülung. Das UN-Kinderhilfswerk
bezifferte die Zahl der Menschen, die auf infektionsträchtige
Alternativen angewiesen sind, am Montag auf 2,6 Milliarden. Gefährdet
durch die mangelnde Hygiene seien vor allem die 980 Millionen Kinder
unter ihnen, beklagte UNICEF am Montag in New York.

«Jedes Jahr sterben geschätzt mehr als 1,5 Millionen Kinder im
Alter unter fünf Jahren durch infizierte Toiletten, mangelnde Hygiene
und unsauberes Wasser», sagte UNICEF-Direktorin Ann Veneman. Das
Kinderhilfswerk geht davon aus, dass modernere Toiletten die Zahl der
kindlichen Todesopfer durch Durchfall um ein Drittel reduzieren
könnten. Wenn alle Kinder weltweit außerdem fließend Wasser zum
Händewaschen hätten, würde die Zahl dieser er Toten unter fünf
sogar um zwei Drittel sinken.

Die Vereinten Nationen wollen im Oktober das Internationale Jahr
der Hygiene ausrufen. Bei einem Treffen am UN-Hauptsitz berieten
Experten aus aller Welt über das Programm und die Zielsetzung dieses
Gedenkjahres. Zwar hatten etwa eine Milliarde Menschen in den letzten
14 Jahren Zugang zu wassergespülten Toiletten erhalten. Dennoch sei
das Millenniumsziel, die Zahl der Erdenbürger mit Wasserklo (vom Jahr
2000) bis 2015 zu verdoppeln, noch in weiter Ferne.
dpa go xx n1 jf