Studie: Bürgerkrieg in Nordirland machte Menschen psychisch krank

Belfast (dpa) - Der jahrzehntelange Bürgerkrieg in Nordirland
zwischen pro-britischen Protestanten und pro-irischen Katholiken hat
nach einer neuen Studie viele Menschen psychisch krank werden lassen.
213 000 der rund 1,5 Millionen Erwachsenen in Nordirland litten unter
psychischen Erkrankungen, die «direkt mit den Unruhen in Verbindung
zu stehen scheinen», heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten
Studie der Ulster University. Zwei Drittel davon würden nicht
behandelt.

Seit dem Karfreitagsabkommen von 1998 herrscht in Nordirland
offiziell Frieden. Die Folgen traumatischer Erlebnisse oder der
Verlust von Freunden oder Angehörigen belaste viele Menschen noch
immer. Betroffen seien vor allem junge Männer. In den
Arbeitervierteln Nordirlands sei der Einfluss und die Bedrohung von
Paramilitärs beider Seiten noch immer zu spüren, heißt es in der
Studie weiter.