Bundesinnung kritisiert direkte Hörgeräte-Versorgung durch den Arzt

Stuttgart/Mainz (dpa/lsw) - Die Bundesinnung für Hörgeräteakustiker
(BIHA) hat kritisiert, dass Ärzte ihre Patienten mit Hörgeräten
versorgen dürfen, ohne den lokalen Akustiker miteinbeziehen zu
müssen. «Hier wird für schlechte Qualität gutes Geld ausgegeben»,

sagte der Geschäftsführer Jakob Baschab der Deutschen Presse-Agentur
in Stuttgart. Ärzte würden Aufgaben der Akustiker übernehmen, «ohne

dafür ausgebildet zu sein».

Von diesem sogenannten verkürzten Versorgungsweg profitierten vor
allem die Krankenkassen. Sie könnten mit den Versandhändlern, die die
Ärzte direkt beliefern, günstigere Konditionen aushandeln. Baschab
sieht dadurch die lokalen Akustiker in ihrer Existenz bedroht: «Es
ist ein ungleicher Wettbewerb zugunsten der Ärzte.»