Psychologen helfen Menschen mit Alpträumen: Inhalt positiv umdeuten Gespräch: Sandra Trauner, dpa
Rund fünf Prozent der Deutschen leiden an chronischen Alpträumen.
Dabei kann man sie relativ leicht los werden, meinen Psychologen der
Universität Frankfurt.
Frankfurt/Main (dpa) - Wer unter wiederkehrenden Alpträumen
leidet, kann seinem Gehirn mit einer einfachen Methode ein
Schnippchen schlagen - das glauben Psychologen der Frankfurter
Goethe-Universität. Sie bringen Patienten bei, wie sie «ihren
Alptraum neu schreiben», erklärte Psychologin Charlotte Weßlau in
einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.
Rund fünf Prozent der Bevölkerung leiden an chronischen
Alpträumen. Sie träumen mindestens sechs Monate lang mindestens
einmal die Woche so schlecht, dass sie davon aufwachen und
körperliche Folgen spüren: Herzklopfen, Zittern, Übelkeit. «Häufi
g
ist das eigene Leben oder das Leben nahestehender Personen bedroht.
Man hat das Gefühl, ausgeliefert zu sein und sich nicht wehren zu
können», schildert Weßlau typische Träume ihrer Patienten. Oft glau
be
ein Betroffener auch, sich extrem zu blamieren.
Alpträume können variieren oder sich allnächtlich
wiederholen. Ausgelöst werden sie zum Beispiel durch traumatische
Erlebnisse, eine psychische Krankheit, aber auch extremen Stress.
Wieso der eine mit Alpträumen reagiert und der andere nicht, ist
Weßlau zufolge kaum erforscht. Eine Hypthese ist, dass die
Betroffenen dazu neigen, negative Gefühle zu unterdrücken. «Je mehr
ich etwas Unangenehmes unterdrücke, desto stärker kommt es hoch» -
notfalls im Traum.
Die Verhaltenstherapieambulanz der Frankfurter Universität
vergleicht derzeit zwei Therapieansätze: Konfrontation und Umdeutung.
40 Patienten haben bislang an der Studie teilgenommen. Alles deute
bisher darauf hin, dass der zweite Behandlungsansatz besonders
schnell zu guten Ergebnissen führt, sagt die Psychologin. «Wie das
geht, lernen die Patienten in einer einzigen Sitzung.»
«Der negative Inhalt des Traums wird in der Vorstellung positiv
umgeschrieben», erklärt Weßlau. Die Patienten müssten den Traum
aufschreiben und dann so verändern, dass er nicht mehr belastend ist.
Sie müssen die zweite Geschichte täglich «imaginieren» und so lange
«neue Gedächtnispfade einüben», bis das Gehirn die neue Version
automatisch abspule.
In der Vergleichsgruppe werden die Patienten bewusst mit den
belastenden Inhalten konfrontiert. Sie müssen sich so lange damit
auseinandersetzen, bis die Angst - quasi durch Gewöhnung - nachlässt.
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