In Deutschland versuchen viel zu wenig Laien eine Wiederbelebung

Berlin (dpa) - In nur 15 Prozent der Fälle starten Laien in
Deutschland nach einem plötzlichen Herzstillstand einen
Wiederbelebungsversuch. Diese Zahl sei im internationalen Vergleich
alarmierend niedrig, teilte die Deutsche Gesellschaft für
Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) am Mittwoch anlässlich
ihres Hauptstadtkongresses weiter mit. Allein in Deutschland könnten
mit einer verbesserten Reanimation durch Laien und
Notfallversorgungsteams 10 000 zusätzliche Leben gerettet werden. In
Europa sind es demnach 100 000. Bis zu 50 Prozent aller
Herzdruckmassagen zeigten Wirkung.

Besonders hilfsbereit sind die Menschen offenbar am Arbeitsplatz.
Dort erfolge in 34 Prozent aller Fälle eine Herzdruckmassage. «Hier
scheint eine günstige Kombination aus hoher Bereitschaft und
vorhandenem Wissen vorzuliegen», sagte der Sprecher des
Wissenschaftlichen Arbeitskreises Notfallmedizin der DGA, Bernd W.
Böttiger. In häuslicher Umgebung seien es nur 12 Prozent.

Außerdem gilt offenbar: Je jünger der Patient, desto höher die
Bereitschaft zur Hilfe. Unter 20-jährige Menschen erhielten in 24
Prozent der Notfälle eine Wiederbelebung.