Arbeitslos und krank? - Modellprojekt soll Teufelskreis beenden

Potsdam (dpa) - Ein Brandenburger Modellprojekt zur Verknüpfung
von Arbeitsvermittlung und Gesundheitsförderung soll die Aussicht von
Arbeitslosen auf einen Job verbessern. Ziel sei, den Teufelskreis aus
Arbeitslosigkeit und Krankheit zu durchbrechen, sagte
Sozialministerin Dagmar Ziegler (SPD) am Mittwoch.
Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) empfahl das Konzept
bundesweit zur Nachahmung. Der Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und
erhöhter Krankheitsanfälligkeit sei offensichtlich, das Konzept
«sinnvoll und vorbildlich».

Bei dem Projekt der Mittelmärkischen Arbeitsgemeinschaft zur
Integration in Arbeit (MAIA) arbeiten ein Fallmanager, ein
Sozialmediziner und ein Psychotherapeut im Team. Die Krankenkassen
finanzieren Kurse zu Gesundheit, Ernährung oder Entspannung.

Das Ergebnis sei überzeugend, sagte Scholz. MAIA-Geschäftsführer
Uwe Schade berichtete, rund 200 Menschen hätten an dem Modellprojekt
teilgenommen. Mehr als 15 Prozent hätten jetzt wieder eine
sozialversicherungspflichtige Arbeit. 40 Prozent hätten ihre Chancen
auf eine Anstellung verbessert. Deutschlandweit gibt es MAIA zufolge
rund 700 000 Betroffene. Rund ein Viertel der Arbeitslosen sei
gesundheitlich beeinträchtigt, bei Langzeitarbeitslosen sogar ein
Drittel.

(Internet: www.MAIAonline.de)
dpa mb yybb n1 mü/sk