Merkel sichert HIV-Patienten keine Einschränkung bei Behandlung zu

Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat HIV- und
Aidspatienten in Deutschland eine ärztliche Behandlung auf
gleichbleibend hohem Niveau zugesichert. Einschränkungen bei
Behandlungen werde es nicht geben, sagte Merkel am Donnerstagabend
bei der 25-Jahr-Feier der Deutschen Aidshilfe in Berlin.
Selbsthilfegruppen hatten zuvor befürchtet, dass mit dem Start des
Gesundheitsfonds Anfang 2009 die ambulante Versorgung von HIV- und
Aidspatienten in Schwerpunktpraxen gefährdet sei.

Auch Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) betonte, dass
die Versorgung HIV- und Aidskranker nicht abgebaut werde. HIV-
Schwerpunktpraxen blieben erhalten. Bis es neue Pauschalen gebe,
würden die alten Regelungen weitergelten. «Da können Sie mich beim
Wort nehmen», sagte Schmidt bei der Feier.

Merkel betonte, dass Prävention noch immer der beste Schutz gegen
Aids sei. Unwissen, Leichtsinn und Fehleinschätzungen seien der
Nährboden für die weitere Ausbreitung der Immunschwächekrankheit. Die
Arbeit der Aidshilfe, die vor 25 Jahren in Berlin als Selbsthilfe-
Verein gegründet wurde, nannte Merkel ein unverzichtbares
Erfolgsmodell im Kampf gegen Aids. In Deutschland seien dadurch
Unsicherheiten und Ängste abgebaut worden. Das offene Sprechen über
die Krankheit und ihre Risiken müsse aber in jeder Generation neu
eingeübt werden.

Aids ist nach wie vor nicht heilbar. Die Immunschwächekrankheit
lässt sich durch Medikamente aber heute wie eine chronische Krankheit
behandeln. Seit mehreren Jahren ist in Deutschland allerdings die
Zahl der Neuerkrankungen wieder gestiegen - insbesondere unter
homosexuellen Männern. 2007 registrierte das Berliner Robert-Koch-
Institut 2752 Neuansteckungen - 4 Prozent mehr als im Vorjahr. Für
2008 hofft Schmidt auf eine «stabile Lage». Durch nachhaltige
Prävention habe Deutschland die zweitniedrigste Infektionsrate in
Westeuropa. «Nur Andorra ist besser», sagte Schmidt.
dpa vl yybb n1 rh